Freitag, 18. April 2008

"Wenn nichts in der Zeitung steht, habe ich alles richtig gemacht"

Swing ist in - Marianne Rosenberg veröffentlicht jetzt 
'I'm A Woman'. © LoLa

Kaum eine Sängerin hat sich so oft neu definiert 
und den Stil gewandelt wie Marianne Rosenberg. 
Obwohl sie das Seventies-Image des schlagerträllernden Teenies 
niemals ganz los wurde - "ick steh dazu", sagt sie selbst - 
avancierte sie zur Ikone der Homo-Szene, 
wandelte sich mit schwarzen Spitzenoutfits 
in den 80-ern zum Teil der Neuen Deutschen Welle, 
arbeitete mit Rio Reiser, 
gelangte in die Hausbesetzerszene 
und brillierte nach einigen stilistischen Wandlungen 
zur Liedermacherin, Rockbraut, politischen Sängerin und Chansonniere.

Eine gut abgehangene Idee wird Realität - 
Marianne Rosenberg veröffentlicht eine Jazz-Platte. © LoLa

Sie machte Bühnenkarriere im Kurt-Weill-Musical "Die Venus", 
debütierte als Fernsehmoderatorin und Buchautorin ('Kokolores', List Verlag), 
und nun ist sie - kaum verwunderlich bei so viel Experimentiergeist - 
beim Jazz gelandet: 
"I'm A Woman" heißt ihr Album voller Chansons und Jazzstandards 
im Original und in Berliner Übersetzungen.
"Die Platte war schon seit 2003 in der Mache", 
erklärt Marianne Rosenberg. 
"Denn schon damals hatte ich die Show 'Cocktails For Two' 
mit Christian Schodos, meinem Kollegen aus der 'Venus' entwickelt".

Das Private bleibt privat: Marianne Rosenberg lebt eher zurückgezogen. © LoLa

Wir zauberten die Zuschauer ins Berlin der 40er-Jahre 
und spielten die Songs ausschließlich in Berlin, 
der Abend war für diese Stadt gedacht und gemacht. 
Irgendwann musste Schodos wieder schauspielern, 
und ich entwickelte das zweite Programm, 
'I'm A Woman!' für die 'Bar Jeder Vernunft' in Berlin.'
 

Als die Jazzsongs und Chansons zum umjubelten Publikumsmagneten wurden, 
entschloss sich Marianne Rosenberg, das Ganze aufzunehmen - 
als Weihnachtsgeschenk für die Fans, die nicht nach Berlin kommen konnten. 
Marianne Rosenberg erinnert sich: 
'Eine fantastische Aufnahmesession! 
Wir gingen auch ins Studio wie in den 40-er Jahren: 
Alle auf einmal spielten alles in einem Take ein. 
Sonst ist die Studioarbeit eher steril, ein Musiker kommt nach dem anderen, 
irgendwann dann ich als Sängerin - 
dann steht man da so einsam hinter einer Glasscheibe ...' 
Das letzte Mal, dass sie mit einem ganzen Orchester gemeinsam im Studio stand, 
das war 1973 in Japan. 
'Damals hab ich noch gedacht, 
wie seltsam die Japaner arbeiten - so unmodern!', so Marianne Rosenberg.
 

Die Fans, von denen ihr viele seit den Anfangstagen treu blieben, finden die Jazzplatte gelungen - aber nicht, weil sie unkritisch oder gar treudoof sind. Viele der Rosenberg-Verehrer machten die Stiländerungen nicht immer mit, wie sie erzählt: 'Anfang der 80-er, als ich mich so radikal vom Seventies-Image abwandelte und plötzlich in schwarzen Klamotten vom Dark Wave inspiriert war, da gab es wütende Proteste! Die Leute sind aus den Konzerten gegangen und haben sich darüber aufgeregt, was aus ihrer süßen kleinen Marianne geworden ist!'
Heute lacht sie darüber. 'Ich merkte früh, dass das Leben kein Ziel hat, an dem man eines Tages ankommt, sondern dass es ein Weg ist, eine ständige Suche nach dem persönlichen Ausdruck.' Nun möchte sie sich eben in alten Jazzsongs auf 'I'm A Woman' ausdrücken, die alle einen Bezug zu ihrer Kindheit und Jugend haben.
 

Für das Album suchte sich Marianne Rosenberg 
ein paar versierte Berliner Jazzmusiker. 
Wolfgang Köhler als musikalischen Leiter und Pianist, 
Dirk Engelhardt am Saxofon, der schon bei Rosenbergs Popformation mitspielte, 
Schlagzeuger Denis Stilke, Johannes Gukel am Bass und Dirk Homuth an der Gitarre. 
Dass sie damit mitten im Swing-Revival steckt, weiß Marianne Rosenberg, 
sieht sich davon aber nicht weiter beeinflusst. 
'Das ist doch klar, dass solche Songs wieder kommen! 
Wer schreibt heute noch so wunderbare Lieder wie beispielsweise Cole Porter. 
Und Leute wie Roger Cicero waren zu der Zeit, 
als ich mit Swing und Jazz anfing, 2003 also, ja noch gar nicht da.' 
Dass sie nun so spät mit dem Album kommt, hat andere Gründe: 
'Die Plattenfirma bat mich, eine Pop-Platte mit meinen alten Liedern herauszubringen.
 

An sich wollte Marianne Rosenberg 
die alten Schlagerkamellen nicht noch einmal durchkauen. 
'Aber als sich so interessante Kollaborationen wie mit 
Mousse T. und den Söhnen Mannheims ergaben, 
stellte ich das Jazzprojekt erst einmal in die Ecke.' 

Nun kommt sie endlich doch heraus, 
diese Rückschau in die Kindheit und Jugend. 
Fast alle Lieder - 
etwa 'The More I See You' oder 'You Go To My Head' - 
haben einen persönlichen Bezug zu Mariannes Leben: 
'Diese Songs habe ich schon als Kind geliebt, 
und ich habe sie über die Jahrzehnte irgendwie mitgeschleppt. 
'Everytime You Say Goodbye' war schon in meiner Kindheit ein wichtiger Song, 
und viele der Lieder haben einen Bezug zu meiner Familie, 
wo wir sie im Radio oder auf dem Plattenteller meines Vaters gehört haben. 
Wir haben uns auch oft alte Hollywoodfilme angesehen, 
da kam ja oft legendär gute Musik drin vor!' 
Nicht nur die inspirierte Marianne Rosenberg: 
'Und diese tollen Kostüme! 
Ich habe sie mir nachschneidern lassen 
und trage sie auch zu diesem Programm mit Begeisterung!'
 

Die Kindheit Marianne Rosenbergs 
fand zwar nicht in den 40-ern statt, in denen die Platte angesiedelt ist, 
wohl aber in den 60-ern in Berlin. 

Marianne wurde 1955 als dritte Tochter 
von sieben Kindern des Auschwitz-Überlebenden und Vorsitzenden 
des Sinti- und Roma-Landesverbandes Berlin-Brandenburg Otto Rosenberg geboren. 

Der hatte nichts gegen die frühe Karriere Mariannes mit deutschen Schlagern. 
'Meine Familie betrachtete mein Berühmtsein nach Auschwitz als Geschenk 
und half mir nach Kräften dabei, die Karriere anzukurbeln.' 
Was teilweise auch nach hinten losging. 
'Wir waren damals so naiv! 

Als ich die ersten Hits hatte, damals mit 'Mister Paul McCartney' oder 'Marleen', 
da beantwortete meine ganze Familie noch die Fanpost persönlich. 
Wenn Journalisten klingelten, ließen sie sie freundlich ins Haus, 
kochten ihnen Kaffee und zeigten ihnen alles. 
Plötzlich stand das dann aber immer ganz anders in den Zeitungen!' 

Beispielswiese ihre pressetaugliche Liaison mit 'Disco'-Moderator Ilja Richter. 
Der Wandel kam spät: 'Erst mit dem Erwachsenwerden, 
aber auch mit der Emanzipation, hatte ich keine Lust mehr 
auf die Rolle des braven, zurückhaltenden Mädchens, 
das den Typen am Ende dann sowieso nicht kriegt. 
Auch wollte ich nicht die Frau sein, 
die nur hinter dem Mikrofon steht und Weisungen erfüllt. 
Ich fing an, andere Wege zu gehen und eigene Lieder zu schreiben.'
 

Seither ist viel passiert in Marianne Rosenbergs Leben  
und in ihrer künstlerischen Entwicklung. 
Und sie hat viel gelernt 
und lässt sich nicht mehr so leicht in die privaten Karten blicken. 
'Ich meide die Presse nicht, 
aber wenn man seine Nase nicht bewusst dauernd in die Kamera hält, 
passiert es ganz von alleine, dass man nicht überall in den Klatschspalten steht. 
Ich muss nicht auf jeder wichtigen Party stehen 
und ich muss auch nicht in jeder Zeitschrift vorkommen! 
Wenn man wenig über mein Privatleben hört, dann hab ich etwas richtig gemacht!' 


19.04., Oer-Erkenschwick, Stadthalle
20.04., Karlsruhe, Konzerthaus
29.04., München, Zirkus Krone
13.05., Braunschweig, Staatstheater
24.05., Leipzig, Gewandhaus
26.05., Dresden, Lukaskirche



Autorin: Kati Hofacker 

Quelle: monstersandcritics.de

Montag, 14. April 2008

Noch ein Shop?!

Ja genau, noch ein Shop. 
Ab sofort habt ihr über den 
die Wahl: 
Entweder kommt man von da in den 
oder in den brandneuen 

Warum ein zweiter Shop extra für die Shirts? 
Weil wir einen Produzenten gesucht haben, der eure Shirts schnell und zuverlässig nach euren Wünschen produziert und der mit kurzen Lieferzeiten (2-4 Tage) keine Langweile aufkommen lässt - und, der vor allem eine wirklich tolle Shirt-Qualität anbietet. 
 Kein Vergleich mit der Qualität der üblichen Promo-Shirts.

 
Bitte beachten: 
Wenn ihr Fragen zu dem einem Shop habt, kann euch das der andere Shop nicht beantworten. 
Das ist genau, wie mit dem Bäcker und dem Gemüseladen ;) 


Quelle: rosenberg.de

Samstag, 5. April 2008

Neue Live-Termine

Es gibt einige neue Live-Termine für dieses Jahr. 
So stehen jetzt auch die ersten Konzerte mit dem Programm 
"Für immer wie heute" (Pop) fest. 

Außerdem gibt es das erste Open-Air Konzert mit 
"I'm a Woman" (Jazz) 
auf einer Insel bei Marienwerder.
Für die süddeutschen Fans ein wichtiger Hinweis: 
Das "I'm a Woman"-Konzert in München 
musste aus Termingründen auf den 15.05. verschoben werden!
Wie immer, hier alle Details und eine Übersicht.


Quelle: rosenberg.de